Am heutigen Mittwoch (06.05.2020) werden die Ministerpräsident_innen der Länder gemeinsam mit der Bundeskanzlerin über weitere Maßnahmen zur Lockerung der Einschränkungen sprechen. Der sächische Kinderschutzbund fordert dazu auf, endlich auch die Kinder und deren Eltern in den Blick zu nehmen und ihnen mit einem Stufenplan zur weiteren Öffnung von Einrichtungen für Kinder eine Perspektive zu geben.
„Kinder brauchen andere Kinder für ihre Entwicklung. Sie benötigen eine anregungsreiche Spielumgebung, Anleitung und Fürsorge, sowie abwechslungsreiche Angebote, die ihrer Entwicklung und Bedürfnissen angepasst sind,“ sagt Christina Koch, die stellvertretende Vorsitzende des sächischen Kinderschutzbundes. „Eltern und Erziehende haben in den zurückliegenden Wochen zu Hause Großartiges vollbracht, sich während der Kontaktbeschränkungen intensiv um ihre Kinder gekümmert, vielfach nebenbei noch im Homeoffice gearbeitet. Diese Eltern brauchen jetzt eine Perspektive der Entlastung,“ so Koch weiter.
Für Kinder leisten Kindertagesstätten einen wichtigen Beitrag zur Integration, frühen Bildung und Chancengerechtigkeit. Zudem bieten sie gerade für Risikofamilien, in denen eine optimale Förderung unmöglich oder sogar eine mögliche Gefährdung besteht, eine sehr wichtige und wirkungsvolle Schutz- und Präventionsmöglichkeit. „So wichtig die intensiven Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus waren, braucht es nun einen zeitlich untersetzten Rahmenplan zur Öffnung für weitere Anspruchsgruppen,“ formuliert Ullrich Gintzel, Vorsitzender des sächischen Kinderschutzbundes. „Die Bedürfnisse und der Schutz von Kindern muss bei möglichen Entscheidungen zu Kita-Öffnungen an erster Stelle stehen. Zu lange wurden Kinder als potentielle Virenträger gesehen und nicht als Menschen mit eigenständigen Rechten,“ so Gintzel weiter.